Die Gründerpersönlichkeit

Es gibt viele Faktoren, die den Erfolg einer Geschäftsidee beeinflussen können. Ein Faktor ist die Persönlichkeit des Gründers. Nicht zu Unrecht fragen sich viele Menschen, die eine Idee für den Aufbau einer eigenen Existenz haben, ob sie denn überhaupt das Zeug dazu haben. Was aber macht einen erfolgreichen Unternehmer aus und kann man lernen, eine Gründerpersönlichkeit zu entwickeln?

Die gute Nachricht vorweg, man kann. Es gibt Menschen, die tragen das Gründergen tatsächlich in sich. Diese Menschen werden zu Kinder- und Jugendzeiten, ob ihrer großen Visionen und Pläne oft noch belächelt, doch nicht selten, werden aus diesen Visionen später innovative und sehr tragfähige Unternehmen. Es sind auch nicht nur extrovertierte Freigeister, denen man sofort den Erfolg einer eigenen Existenz zusprechen möchte. Das kann auch stillen und introvertierten Menschen gelingen, die von einem Fachgebiet oder einer Idee begeistert sind und leidenschaftlich darin aufgehen. Oder Menschen, die aus der Not eine Tugend machen und aus der Arbeitslosigkeit den Schritt in die Selbständigkeit wagen. Wichtig ist, dass man sich der wesentlichen und wichtigen Eigenschaften von erfolgreichen Gründern bewusst ist und daran arbeitet.

Selbstvertrauen
Eine wichtige Eigenschaft ist das Selbstvertrauen. Es wird immer wieder, gerade im Anfangsstudium Zweifler und Neider geben, die dem Unternehmen von Beginn an keine Chance einräumen. Das Angestelltenverhältnis und die damit verbundene finanzielle Sicherheit ist für viele Menschen noch immer der erste und beste Weg Einkommen zu erzielen. Eine Selbständigkeit mit den vielen Unsicherheiten ist oftmals nicht denkbar. Dennoch sollte sich ein potenzieller Gründer nicht von Pessimisten abschrecken lassen und Vertrauen in sich, seine Fähigkeiten und seine Idee bewahren.

Durchhaltevermögen
Eine eigene Existenz ist oft ein hartes Brot. Vor allem in der Anfangszeit sind zum Teil lange Durststrecken zu überwinden. In den ersten Monaten ist ein geringes Einkommen häufig gepaart mit vielen Arbeitsstunden, wobei das Einkommen häufig weit unter dem liegt, welches in einer Festanstellung erzielbar wäre oder war. Und auch wenn das Unternehmen besser läuft, die Umsätze regelmäßiger werden, kann ein Unternehmer häufig nicht nach acht Stunden am Arbeitsplatz den Stift oder den Hammer fallen lassen. Es gibt immer etwas zu tun und niemand weiß, wie die Auftragslage in einem halben Jahr oder einem Jahr aussieht. Spät- und Wochenendschichten sind eher die Regel als die Ausnahme, gleichwohl auch Unternehmer eine ausgewogene Work-Life-Balance anstreben sollten.

Familiäre Unterstützung
Gründer mit einer Familie müssen sich ihrer Unterstützung gewiss sein können. Eine Existenzgründung im Alleingang ist kaum möglich und belastet mehr den Familienfrieden als ein möglicher Erfolg am Ende bringen kann. Wichtig ist daher, das Vorhaben von Beginn an mit dem Partner, den Eltern, Kindern oder anderen Vertrauenspersonen zu teilen, und deutlich zu machen, warum der Schritt in die Selbständigkeit gewagt wird. Damit die Familie, die in dieser Zeit oftmals viel abfangen muss, um dem Gründer den Rücken freizuhalten, dies auch belohnt bekommt, sollten feste Familientage eingeplant und eingehalten werden.

Resilienz
Resilienz ist die seelische Widerstandsfähigkeit von Individuen und meint die Fähigkeit, nach Rückschlägen wieder aufzustehen und mit ungebrochenem Mut nach vorn zu schauen, um neue Projekte anzugehen. Im Geschäftsleben wird es immer wieder zu nicht erhaltenen Aufträgen, reklamierenden Kunden, schiefgehenden Projekten, Fehlinvestitionen und -entscheidungen kommen. Das ist normal. Wichtig ist, dass man daraus lernt und positive Erfahrungen daraus mitnimmt, ohne sich und das Unternehmen in Frage zu stellen.
Keine Angst vor Risiko aber auch kein Leichtsinn
Jeder Gründer und Jungunternehmer benötigt ein gewisses Maß an Risikobereitschaft. Immer wieder müssen Entscheidungen unter Ungewissheit und Risiko getroffen werden. Dazu zählen bspw. die Annahme von Aufträgen, die Aufnahme von Fremdkapital, die Aufnahme von neuen Gesellschaftern in das Unternehmen, die Entwicklung neuer Produkte oder die Ausrichtung der Unternehmensstrategie. In jeder Entscheidung steigt ein Teil Unsicherheit. Entscheidend ist hierbei, ein vernünftiges Maß an Unsicherheiten und Risiko einzukalkulieren und zu tolerieren, ohne dabei unnötig leichtsinnig zu sein. Jeder Unternehmer sollte sich von Beginn an bestimmte Grenzen setzen und diese auch unbedingt einhalten. Im Optimalfall gibt es mehrere Entscheidungsalternativen, die je nach Risikobereitschaft ausgewählt werden können.

Neugier und Entdeckersinn
Unternehmer wirken manchmal rast- und ruhelos, doch sind es mehr die Neugier und die Suche nach Neuem, die sie vorantreiben. Oft sind es auch kleine Dinge, mit denen sich Unternehmer gedanklich befassen müssen, etwaige Produkt- oder Prozessverbesserungen, neu auf den Markt kommende Technologien oder zu erwartende Trends. Es geht jedoch immer darum, und das ist das wichtige für die Entwicklung von Unternehmen und das Bestehen am Markt, mit Begeisterung die eigene Perspektive zu wechseln und den Horizont zu erweitern.

Lust auf Erfolg
Und alles wäre nichts, ohne den entsprechenden Erfolg. Lust auf Erfolg ist die Summe all dessen, was Unternehmer und Gründer antreibt. Dabei kann dieser Erfolg ganz unterschiedlich und individuell für jeden Unternehmer sein, bspw. die finanzieller Erfolg, aber auch der Erfolg frei und unabhängig zu sein, das Wissen, anderen Menschen eine Arbeitsplatz zu bieten, oder die Gewissheit, das Leben anderer Menschen mit den eigenen Produkten oder Leistungen tagtäglich einfacher zu machen.

Schon in der Gründungsphase sollte sich jeder zukünftige Unternehmern genau unter die Lupe nehmen, seine Stärken, Schwächen, Ziele und Motivatoren genau kennen. Niemand muss gleich perfekt sein. Es gibt verschiedene Fachliteratur, die tiefergehende Informationen, Ratschläge und Tipps zu diesem Thema bietet. Auch Business- und Persönlichkeits-Coaches können wertvolle Hilfestellungen bei der persönlichen Entwicklung bieten.

Und nicht vergessen: Jeder Unternehmer war auch einmal ein Gründer, die einen im Großen, die anderen im Kleinen.

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