Zur Relevanz eines Geschäftsplans

Seit langer Zeit und hartnäckig hält sich der Gedanke, Businesspläne oder Geschäftspläne, nichts anderes meint die Übersetzung des Wortes Businessplan, sind etwas eher Lästiges, das von Gründungswilligen geschrieben werden muss und eigentlich auch nur die Banken interessiert. Das ist jedoch ein großer Irrtum, denn das Vorhandensein eines Geschäftsplanes, im Sinne eines systematischen, zukunftsbezogenen auf unternehmerische Ziele ausgerichteten und mit Maßnahmen und Mitteln angereicherten schriftlichen Dokuments, birgt enorme Potenziale für den Geschäftserfolg. Mit einem Planungshorizont von ungefähr drei bis fünf Jahren, ist der Businessplan eine wichtige Orientierungs- und Entscheidungsgrundlage für die Gründer, das Management und die Gesellschafter von Unternehmen.

Innerhalb eines Gründungsvorhabens sind die gründungswilligen Personen bei der Erstellung des Geschäftsplans durch die Analyse und Beurteilung von Idee, Zielen, Strategie, Zielmarkt, Leistungs- und Produktportfolio sowie durch Ausarbeitung einer Marketing- und Vertriebsstrategie und die Identifikation von Chancen und Risiken gefordert, die Tragfähigkeit der Idee und die eigenen Fähigkeiten auf Herz und Nieren zu prüfen sowie das Vorhaben konkret zu formulieren. Das fällt vielen Gründern schwer, weil sie lieber heute als morgen starten möchten. Je genauer und konkreter die Ausarbeitung des Businessplans jedoch ist, desto zielsicherer und realistischer wird am Ende der Businessplan sein. Das bedeutet, selbst auf den ersten Blick weniger tragfähige Ideen können zu erfolgreichen Gründungsideen aufgebaut werden, wenn die Schwachstellen frühzeitig erkannt und behoben werden können. Desto sicherer kann auch der Gründer sich in der weiteren Entwicklung seiner Idee fühlen. Umgekehrt funktioniert das natürlich auch – sehr erfolgversprechende und potenzialträchtige Unternehmen können ohne einen Plan, ohne eine Strategie und ohne zielgerichtetes Vorgehen recht schnell gegen die Wand gefahren werden.

Demzufolge ist der Businessplan die interne Grundlage für die Geschäftsführung zur Orientierung und Konzentration auf die langfristigen Unternehmensziele und zur Ableitung der entsprechenden Maßnahmen im Tagesgeschäft. Gleichzeitig ist der Businessplan Vergleichs- und Kontrollinstrument für den Erfolg und die Richtung des Unternehmens. Stehen in einem Unternehmen umfangreichere Investitionen, Umstrukturierungen, Erweiterungen, Fusionen oder die Schließung von Unternehmensbereichen an, kann der Businessplan auch dazu als Diskussionsgrundlage dienen. Und natürlich fungiert der Businessplan als Grundstein für die weitere strategische Planung.

Erfolgsaussichten und Risiken

Nichtsdestoweniger ist der Geschäftsplan das relevante Instrument in Bezug auf die Beurteilung der unternehmerischen Erfolgsaussichten und Risiken, was nicht nur für die Gründer selbst, sondern auch für zukünftige Gesellschafter, Geschäftspartner, und externe Kapitelgeber entscheidend sein kann. Auf Basis des Businessplans werden Verhandlungsgespräche mit potenziellen Gesellschaftern und Finanzinstituten oder anderen externen Geldgebern wie Venture Kapitalgebern oder Fördermittelinstitutionen geführt, so dass er zu einem wichtigen Instrument in der Beschaffung von Fremdkapital avanciert, was einmal mehr eine intensive Ausarbeitung des Plans erforderlich macht.

Insgesamt gilt, der Businessplan bringt Struktur, Klarheit und Transparenz in ein Gründungsvorhaben. Businesspläne sind stets unternehmensindividuell. Wer versucht, mit einem Baukastenplan aus dem Internet, Kreditinstitute zu überzeugen, wird schnell scheitern. Es kommt dabei grundsätzlich nicht auf die Länge des Plans an, sondern darauf, dass die einzelnen Aspekte plausibel und nachvollziehbar für das Unternehmen dargelegt wurden und der Gründer zu allen Themen Rede und Antwort stehen kann.
Es wird aber auch niemand mit diesem Vorhaben allein gelassen. Es gibt an vielen Stellen innerhalb der Gründungsberatung wertvolle Unterstützung und hilfreiche Tipps für die Erstellung eines Businessplans. Das Schreiben des Plans selbst kann niemand anderes als der Gründer vornehmen, der dies jedoch mit Freude tun sollte, wenn er sich der zahlreichen Vorteile und Potenziale eines solchen Dokuments bewusst ist.

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