Warum Dein Startup wahrscheinlich scheitern wird!

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Laut dem IfM Bonn [http://www.ifm-bonn.org/], standen den rund 164.100 Existenzgründungen im ersten Halbjahr 2014, rund 179.300 Liquidationen gegenüber.

Es hörten also mehr Unternehmer auf als neu anfangen. „Da bleibt mehr für die Unternehmer, deren Startup durchhält und sich behauptet“ wirst Du jetzt vielleicht denken. Das stimmt grundsätzlich auch. Die Frage ist nur, ob Dein Unternehmen dabei ist?!

Rund ein Drittel aller Gründungen übersteht die ersten 3 Jahre nicht. Und daran sind nicht (nur) das Umfeld, die Konkurrenz oder die allgemeine wirtschaftliche Situation in Deutschland schuld. Oft ist es der Unternehmer bzw. das Startup Team selbst, welches seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Die Chancen, in 3 Jahren etwas Neues anfangen zu müssen, sind also sehr hoch.

Hier nun die gute Nachricht: Das muss nicht sein. Wer sich bewegt, sich informiert und kämpft, kann vielleicht die restlichen zwei Drittel anführen, kann seinen Weg machen und etwas Außergewöhnliches schaffen.

 

Wenn Du Dich – zumindest mehrheitlich – NICHT in den folgenden 7 Punkten wiederfindest, sieht es gut für Dich aus:

 

1. Deine Produkte sind klasse, aber Du weißt nicht, wie Du sie verkaufen kannst.
Wie Peter Thiel in seinem Buch „Zero to One“ es beteuert… Jedes Produkt braucht seine Verkaufsstrategie. Gerade ein Startup, das hauptsächlich auf die Entwicklung von Innovationen setzt, braucht ein gutes Marketingkonzept. Denn vor allem die neuen Dinge müssen nicht selten intensiver erklärt werden.

 

2. Du kennst Deinen Markt nicht und weißt auch nicht, welche Bedürfnisse er hat bzw. welche Probleme es zu lösen gibt.
Einfach nur das gleiche wie die Masse der Mitbewerber anzubieten, macht manchmal Sinn um eine Weile mitzuschwimmen. Überholen tust Du so jedoch niemanden und wenn es ganz schlecht läuft, fällst Du in das hintere Drittel im Rennen um die Existenz zurück.

 

3. Du hast nicht begriffen, dass es niemanden interessiert, was Dein Freundeskreis über Dein Produkt denkt.
Deine Freunde sind vielleicht ehrlich, wenn sie Deine Begeisterung nicht teilen. Wahrscheinlicher ist es aber, dass sie versuchen werden, Deine Gefühle nicht zu verletzen, indem sie Dir viel Glück wünschen und ihre Bewunderung über Deinen Mut zum Ausdruck bringen. Und selbst wenn sie ehrliche Begeisterung zeigen, denke daran, dass sie sich wahrscheinlich nicht intensiv genug mit der Materie auseinander gesetzt haben, um eine objektive und realistische Bewertung abgeben zu können.

 

4. Du hast aufgrund fehlender Erwerbsalternativen gegründet, aber eigentlich weißt Du noch nicht so richtig, ob Du nun den richtigen Schritt getan hast.
2013 gründeten rund 30% aller Unternehmer in Deutschland aus diesem Grund. Die Gründung aufgrund fehlender Erwerbsalternativen ist an sich auch kein Problem, wenn man für die Sache brennt. Ich meine, so richtig brennt. Es ist das erste, woran Du denkst, wenn Du aufwachst und das letzte bevor Du schlafen gehst. Ist dem nicht so, kann ich Dir nur ein Zitat von Virgin Gründer – Sir Richard Branson ans Herz legen. „Wenn es keinen Spaß macht, zieh weiter“. Dein Startup ist wie ein Kind. Es braucht Pflege und hat besseres verdient als Halbherzigkeit!

 

5. Der einzige Grund, das Abenteuer zu starten, ist für Dich das Geld.
Mit dieser Einstellung kann man gewinnen, man wird jedoch nur in den seltensten Fällen langfristigen Erfolg haben. Der Zweck eines Unternehmens ist natürlich je nach Betrachter unterschiedlich. Für den Kunden des Unternehmens ist der Zweck jedoch der maximale Kundennutzen. Ist der Unternehmer nicht mit Herz und Engagement bei der Sache, bekommen die Kunde dies früher oder später mit. Wie Günter Faltin in seinem Buch Kopf schlägt Kapital ausführt, kann der reine Kapitalist sich nur in einer konkurrenzlosen Situation voll entfalten und hat demnach auch nur darin langfristig Spaß. In ausgeprägt kompetitiven Märkten, braucht der Unternehmer jedoch mehr als nur das Verlangen nach monetärem Ausgleich, um langfristig mit Leidenschaft bei der Sache zu bleiben und so das Ziel, den optimalen Kundennutzen zu erzeugen, zu verfolgen.

 

6. Du bist noch nie beruflich gescheitert!
Hmm… gibt es diesen Typ Unternehmer überhaupt? Natürlich selten, aber es gibt ihn. Nicht, dass es deshalb schief gehen muss, aber noch seltener als Unternehmer, die noch nie scheiterten, sind Menschen, die auch nie scheitern werden.

Ein Unternehmer, der noch nie gescheitert ist, musste sich auch nie der damit verbundenen ungeplanten Situation anpassen und war auch nie gezwungen, aus Fehltritten zu lernen um zukünftiges Scheitern zu verhindern. Wenn Du noch am Anfang Deiner unternehmerischen Laufbahn stehst, kann ich aus persönlicher Erfahrung empfehlen, deine Risiken so intensiv wie es geht zu managen, bei Entscheidungen auch immer den schlimmsten anzunehmenden Fall zu betrachten und dafür (so gut wie möglich) vorzusorgen sowie vor allem, Dir einen erfahrenen Mentor an die Seite zu stellen. Es ist kein Zeichen von Schwäche sondern viel, viel smarter, als zum Beispiel ich es bei meinem ersten kläglichen unternehmerischen Gehversuchen vor rund 16 Jahren war.

 

7. Du bist ein wahrer „Macher“ und schaffst es im Alleingang drei Firmen gleichzeitig hochzuziehen.
Es ist gleichzeitig Fluch und Segen der Kreativität… man hat immer wieder neue Ideen. Paart man hohe Kreativität dann auch noch mit Unternehmergeist, kann es schnell knapp werden mit der Zeit, die einem noch zum Schlafen bleibt. Ein Startup ist heute mit wenigen Stunden Aufwand gegründet. Zumindest, was den Verwaltungsakt angeht. Ich mag das englische Akronym für das Wort FOCUS – Follow One Course Until Success. Mehrere Unternehmen zu führen oder in ihnen zu wirken, kann durchaus funktionieren. Aber man sollte es in jedem Fall nur mit tatkräftiger Unterstützung tun. Wer schon einmal Buchführung, Vertrieb, Entwicklung und Marketing im Alleingang gestemmt hat, weiß, wovon ich rede. In zwei oder drei Firmen eine One-Man-Show abzuliefern ist zu beinahe 100% eine Garantie zum Scheitern.

 

Natürlich gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die über Erfolg oder Scheitern eines Startup entscheiden. Der Unternehmer ist und bleibt jedoch die wichtigste Ressource im Unternehmen. Ist der Kopf der Unternehmung nicht gut aufgestellt, wird es schwer, das Unternehmen auf Kurs zu bringen und es dort zu halten.

Wie sind Eure Erfahrungen? Seid Ihr schon einmal gescheitert und wisst nun, welche Fehler Ihr in Zukunft vermeiden werdet? Lasst es uns wissen…

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