Wie man eine gute Geschäftsidee findet

geschäftsidee

 

Auf eine gute Produkt- und Geschäftsidee kann man zufällig stoßen. Man kann jedoch auch systematisch auf eine gute Geschäftsidee hinarbeiten. Dabei geht es nicht darum, dass die Kernidee einer Unternehmung gänzlich neu und innovativ sein muss. Dies wäre der falsche Ansatz. Nicht, dass es keiner neuen guten Ideen bedarf, aber es lohnt sich auch, an einem Business zu arbeiten, dessen Kern eine Idee ist, dessen Urheber man nicht selbst ist. Das simpelste Beispiel ist ein Coffee Shop. Es gibt tausende und wenn Du noch einen eröffnest, wirst Du nicht der letzte sein, der dies tut.

Was man jedoch benötigt, um sich von der Masse abzuheben, ist eine Idee für den Coffee Shop, die zumindest in der näheren Umgebung noch niemand hatte. Das kann zum Beispiel ein Produkt sein oder ein sonstiger Vorteil, den niemand anderes den Kunden bietet. Es geht um das Alleinstellungsmerkmal – den USP (Unique Selling Point). Und genau hier steht man vor der gleichen Herausforderung wie jemand, der ein gänzlich neues Geschäftsmodell sucht. Die Geschäftsidee, die alles bisher da gewesene in den Schatten stellt.

Was einer solchen Geschäftsidee zugrunde liegen könnte, ist entweder etwas, dass ein Problem löst oder das Leben in einem bestimmten Bereich bzw. allgemein leichter macht. Bevor man sich nun Gedanken darüber macht, welche Probleme einem im Alltag so begegnen, muss eines klar sein. Man sollte zunächst bereit sein, zu ignorieren, wie diese Idee umgesetzt werden kann. Wer gleich über die Umsetzung nachdenkt, kommt um Gedanken über Geld, Zeit und sonstige Kapazitäten, die man eventuell nicht hat, nicht herum.

 

Wie fängt man es nun an?
Zunächst einmal braucht man eine Liste mit „Problemen & Schwierigkeiten“, über die man nachdenken kann. Um diese Liste zu bekommen, gibt es mehrere Möglichkeiten. An dieser Stelle, möchte ich auf zwei Methoden eingehen.

 

Die Ratgeber-Seitenrecherche
Um herauszufinden, womit sich Menschen im Allgemeinen schwer tun, empfiehlt es sich dorthin zu gehen, wo diese Menschen Hilfe suchen. Hierfür bieten sich Ratgeberseiten an, wie es sie zu Hauf gibt. Ein gutes Beispiel ist „gutefrage.net“. Auf dieser Seite kann man, nach Kategorie sortiert, die Anzahl der Fragen und sogar eine Liste mit den Top 50 Themen auf der rechten Seite finden. Es kostet etwas Zeit und Kreativität aber dafür bekommt man die Sorgen und Probleme vieler Menschen gratis auf dem Tablett serviert. Findet man dann ein Thema, das viele erfragen, hat man vielleicht einen passenden Eintrag für die Liste.

Natürlich ist es immer besser, wenn man das Thema schon eingrenzen kann. Ist man zum Beispiel Jurist und sucht auch nach etwas in diesem Bereich, bietet sich 123recht.net an. Für jemanden, der in den Parenting Markt einsteigen möchte, bietet sich elternfragen.net sowie unzählige weitere Seiten an.

Nein, wir bekommen kein Geld für die Erwähnung. Es sind einfach die Seiten, die man als erstes angezeigt bekommt, wenn man zum Beispiel nach Elternfragen sucht.

 

Der Problem-Recorder
Der Problem-Recorder ist nicht etwa ein Gerät, dass man irgendwo kaufen kann. Es ist nicht mehr als eine Liste, die man entweder auf eine kleinen Notizblock in der Tasche mitführt oder aber praktischerweise einfach als Notiz auf dem Telefon. Es geht um eine Liste mit Problemen und Unannehmlichkeiten. Immer wenn irgendetwas den Tagesablauf stört, was nicht sofort umgangen werden kann, gehört es als kurze Notiz auf den Zettel.

Ein Beispiel wäre der Eintrag, den ich vor einiger Zeit hatte: “Organisation meines Kalenders mit zu hohem Zeitaufwand verbunden”. Hier stellte sich nach längerer Recherche heraus, dass juliedesk.com bereits eine vielversprechede Lösung parat hat, die im März diesen Jahres online geht.

Es geht also nicht um Lösungsansätze … nur das Problem kommt auf die Liste! Ziel ist es, die Unwägbarkeiten des Alltags zu erkennen und aufnehmen zu können ohne, dass es selbigen behindert. Wer dies über einen kurzen Zeitraum von zum Beispiel einer Woche tut, sollte keine Probleme haben, genügend Einträge auf der Liste zu verzeichnen.

Tipp: Wer seinen Alltag nicht alleine verbringt, kann ja einfach auch mal beim Kollegen horchen, worüber der sich schon wieder aufregt.

 

Die Validierung
Hat man nun ein Thema gefunden, bei dem man glaubt, dass die Welt von einer Lösung des Problems profitieren könnte, sollte man eine kleine Validierung sowie eine grobe Bestimmung der Zielgruppe vornehmen. Natürlich gibt es genügend Unternehmen, die eine aufwendige Marktanalyse durchführen können. Ist der Geldbeutel jedoch nicht so groß, wie er dafür sein müsste, muss man sich dennoch nicht gänzlich unbedacht in das Abenteuer stürzen.

Der Weg, den ich empfehlen möchte ist, einfach den Google Keywordplanner (https://adwords.google.de/KeywordPlanner) heiß laufen zu lassen. Je nach Suchbegriff bzw. Suchphrase gibt Google die meistgesuchten Keywords sowie das monatliche Suchvolumen zurück. Das Tool ist dafür gedacht, den Werbekunden die Suche nach den besten Keywords zu erleichtern und die Anzeigenschaltung so effektiv wie möglich zu gestallten. Hat ein Thema in allen verwandten Suchbegriffen kaum oder keine Nachfrage zu verzeichnen, ist eine Lösung wohl auch nicht gefragt. Ausnahme bilden natürlich Lösungen, die das Leben eher erleichtern und dabei kein bestehendes Problem lösen.

Wen man z.B. eine Lösung für die effektive Beseitigung von Ungeziefer finden möchte, ist erst einmal wichtig zu wissen, welches Problem man sich genau vornehmen sollte.

Befragt man nun Google nach „Ungeziefer beseitigen”, erfährt man, dass mehr Leute ein Problem mit Holzwürmern als mit Kakerlaken zu haben scheinen. Es macht also Sinn sich für unser Beispiel mit Holzwürmern zu beschäftigen. Die Anfragen pro Monat liegen hier knapp über 20.000.

 

Die Zielgruppe
Gehen wir einen Schritt weiter und versuchen wir, die Zielgruppe zu bestimmen. Hier ist es nun (in diesem Fall “leider“) so, dass die deutschen Datenschutzgesetze, eine genauere Analyse des deutschen Marktes erschweren. Bedienen wir uns deshalb des anglo-amerikanischen und des amerikanischen Marktes, die in der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau ähnlich wie der deutsche sein dürften.

Als erstes, suchen wir nach den Top 3, Top 5 oder gerne auch Top 10 Seiten, die sich mit dem jeweiligen Thema beschäftigen und die sich auswerten lassen. Sind die Top-Seiten identifiziert, kann man auf Alexa.com auch prüfen, wer die Seiten besucht. Wikipedia lassen wir z.B. außen vor, da wir aufgrund der sehr großen Themenvielfalt, wahrscheinlich einfach nur den Schnitt der Internetnutzer allgemein bekommen würden.

Für unsere kurze Top 3 Analyse, bleiben wir einfach wieder bei unserer Lösung für Holzwürmer.

 

Hier nun das Ergebnis einer kurzen Recherche:

www.rentokil.co.uk
Diese Seite wird von Männern wie Frauen gleichermaßen besucht. Die meisten Besucher, haben einen akademischen Abschluss und sind berufstätig.

www.screwfix.com
Diese Seite wird überwiegend von Männern besucht. Der Anteil der Besucher ohne College-Abschluss ist 50 % höher als der Teil der Besucher mit akademischem Abschluss. Rund 40 % sind zu Hause, 40 % haben einen Job und 20 % sind noch Schüler.

www.aviva.co.uk
Diese Seite wird von überwiegend von Männern mit akademischem Abschluss besucht. Ca. 70 % der Besucher sind berufstätig, der Rest zu Hause.

Es wird klar, dass es wohl Sinn macht, sich  mit einer Lösung zur Beseitigung von Holzwürmern zu beschäftigen, die berufstätigen Männern langfristig hilft.

 

Interesse an der Lösung prüfen
Nun haben wir das genaue Thema bzw. die Nische für unsere Geschäftsidee gefunden und sogar schon eine grobe Vorstellung, wer die Zielgruppe für das zu erstellende Produkt ist. Kommen wir nun also zum nächsten Schritt.

Feature-Liste
Um Interesse an einem Produkt zu erfragen, müsste man es erst einmal beschreiben können. Also braucht man eine Feature-Liste. Verschiedene Brainstorming-Techniken, kleine Umfragen oder wieder einmal die Recherche im Internet sind hierbei sehr hilfreich. Am Ende muss beschrieben sein, wie das zukünftige Produkt aussehen und funktionieren wird. Ist die Feature-Liste fertig, gilt es die ersten bzw. Top-Features auszuwählen. Wenn auch das getan ist, geht’s weiter zum nächsten Schritt.

Die Landingpage
Eine Landingpage ist eine Seite, welche meist für Marketingzwecke eingerichtet wird und durch ein zielgruppenorientiertes Design, das Interesse an einem Produkt oder Thema steigern soll, geprägt ist. Um also zu testen, wie viele Menschen sich für das Thema interessieren, sollte eine solche Landingpage erstellt werden. Entsprechende Templates findet man für kleines Geld bei www.themeforest.net. Wer sich die Installation nicht selbst zutraut, findet auf Seiten wie Fiverr.com sicher viele hilfsbereite Anbieter, die dies für sehr kleines Geld machen. Hat man ein großzügigeres Budget zur Verfügung, kann man sich auf 99designs.de verschiedene Angebote machen lassen, die dann auch schon individuell auf das Produkt und die Zielgruppe zugeschnitten sind.

Ziel der Landingpage sollte es sein, das Produkt zu erklären und es so gut zu bewerben, dass die Interessenten ihre Emailadresse hinterlegen, um beim Start informiert zu werden. Entsprechende technische Email-Lösungen gibt es von Anbietern wie Mailchimp & Co. Es gibt jedoch auch kostenlose Tools für WordPress, wie zum Beispiel www.thenewsletterplugin.com. Und für 20 Euro im Jahr bekommt Ihr dann auch noch ein paar Zusatzplugins wie zum Beispiel die einfache Anmeldung per Facebook.

Achtung: Auch Landingpages unterliegen der gesetzlichen Impressumspflicht. Und nicht nur, wenn Ihr Emailadressen einsammelt, macht es sich gut Datenschutzbestimmungen hinzuzufügen.

 

Werbung
Ist die Seite erstellt und online, muss diese nur noch beworben werden. Die Möglichkeiten dafür sind groß. Ich habe für mich herausgefunden, dass das Targeting bei Facebook Werbung bei vielen Themen genauer und der Traffic günstiger ist. Hier sollte jedoch jeder seine eigenen Erfahrungen machen. 200-300 Euro sollten auch bei z.B. Google ausreichen, um ein paar Besucher auf die Landingpage zu locken.

 

Was dann folgt, ist die Stunde der Wahrheit. 😉 Entweder hat man eine Produkt-/ Geschäftsidee , die zu verfolgen es sich lohnt oder man hat dank der Analyse und des anschließenden kleinen Markttests eine ganze Menge Zeit und Geld für die Entwicklung eines Produktes gespart, dass am Ende niemand haben möchte.

 

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